Medizin-Verbrechen im Nationalsozialismus – Recherchen ĂŒber TĂ€ter und Opfer

Vortrag von Prof. Dr. Lang am Schlossgymnasium

Ethische Grenzen wurden im Dritten Reich vielfach überschritten. Prof. Dr. Hans-Joachim Lang (ehemals Universität Tübingen) berichtete im Foyer unseres Schlossgymnasiums von einem Beispiel aus der Medizin, das ihn seit vielen Jahren beschäftigt. Mit großem Interesse lauschten Jahrgangsstufenschüler*innen sowie Kolleg*innen dem Vortrag, welcher von einem Anatomie-Professor handelte, der an seinem Universitätsinstitut die historische Sammlung nach angeblich "modernen Gesichtspunkten" erweitern wollte - mit Skeletten von Juden. Dafür wurden 1943 im KZ Natzweiler 86 Menschen ermordet, die in Auschwitz selektiert worden waren.

Wer kann sowas tun? Und kann man danach einfach zur Tagesordnung übergehen, ohne zu wissen, wer die Opfer waren? Im Anschluss des Vortrags folgte noch ein interessanter Austausch zwischen den Zuhörern und dem Professor, der viel Raum für Fragen zuließ.