Das Fach Latein am Schlossgymnasium

SALVETE, DISCIPULI DISCIPULAEQUE,
SALVETE, CARISSIMI PARENTES,
SALVETE, AMICI AMICAEQUE GYMNASII REGIAE ATQUE LINGUAE LATINAE!

Herzlich willkommen auf der Seite der Fachschaft Latein!

  • Wir möchten Sie und euch informieren über das Fach Latein am Schlossgymnasium.
  • Wir möchten Sie und euch neugierig machen auf die fremde Welt der lateinischen Sprache.
  • Wir möchten Ihnen und euch deutlich machen, warum es auch heute noch sinnvoll ist, die „tote Sprache“ Latein zu lernen.

Deshalb: INTRATE! Tretet ein!

  • Cur linguam Latinam discamus? (Latein – wozu?)
  • Quomodo lingua Latina in gymnasio regiae discitur? (Lateinunterricht am Schlossgymnasium)
  • Exkursion

Cur linguam Latinam discamus? (Latein – wozu?)

Latein ist eine tote Sprache. Warum sollte man sich heute noch damit beschäftigen? Mit diesem Vorurteil gegenüber dem Lateinischen muss sich jeder auseinandersetzen, der sich heute noch mit der Sprache der Römer beschäftigt. Tot, das ist Latein tatsächlich, denn es wird – mit Ausnahme des Vatikans – in keinem Land der Welt mehr gesprochen. Doch wie heißt es so schön: „Totgesagte leben länger“! Denn Latein lebt weiter. Und es gibt gute Gründe, sich auch heute noch für diese angeblich so tote Sprache zu interessieren und zu begeistern. 1) Wer Latein lernt, hat es leichter, auch andere Sprachen zu lernen. Denn die romanischen Sprachen wie z.B. Italienisch, Spanisch oder Französisch, haben sich aus dem Lateinischen entwickelt. Auch im Englischen und sogar im Deutschen finden sich immer wieder lateinische Begriffe oder Ableitungen aus dem Lateinischen. Und ohne Latein gäbe es viele Fachbegriffe, wie z.B. Computer oder Video, gar nicht. Darum: Latein ist keine tote Sprache! 2) Wer Latein lernt, versteht auch die eigene Muttersprache und ihre Grammatik besser. Denn in der deutschen Grammatik ist vieles aus dem Lateinischen übernommen worden. Viele Schülerinnen und Schüler sagen, dass sie erst durch den Lateinunterricht die deutsche Grammatik richtig verstanden haben. 3) Wer Latein lernt, lernt, erwirbt Fähigkeiten, die auch in der Ausbildung, im Studium und im späteren Beruf wichtig sind. Denn anders als in lebenden Fremdsprachen geht es im Lateinunterricht nicht darum, sich in der Sprache auch aktiv ausdrücken zu können. Deshalb sind hier andere Kompetenzen gefordert, wie z.B. analytisches und kreatives Denken, genaue Konzentration auch auf Einzelheiten und die Fähigkeit, aus bereits Gelerntem Rückschlüsse für etwas Neues zu ziehen. Und genau das sind Kompetenzen, die Ihr Kind auch in einem späteren Studium, einer Ausbildung und dann auch im Beruf immer wieder benötigen werden. Lateinunterricht bedeutet darum nicht nur das Erlernen einer Sprache, sondern ist darüber hinaus auch eine „Schule des Denkens“. 4) Wer Latein lernt, lernt, Europa zu verstehen. Denn die römische Kultur ist die Grundlage der heutigen Kultur Europas. Wer also heute Europa verstehen und europäisch denken will – etwas, was im Zuge des zunehmenden Zusammenwachsens Europas immer wichtiger wird –, der muss sich mit der römischen Vergangenheit auseinandersetzen. Und diese Vergangenheit sprach Latein! 5) Wer Latein lernt, bekommt einen Zugang zu den größten denkerischen Leistungen der Menschheitsgeschichte. Denn über mehr als 1500 Jahre war Latein die Sprache der Gelehrten und Dichter. Deshalb sind viele Werke der Weltliteratur auch auf Latein geschrieben worden. Auf Latein haben Philosophen wie Cicero oder Seneca sich mit Fragen nach dem richtigen ethischen Handeln auseinander gesetzt. Auf Latein sind Theologen wie Augustinus, Thomas von Aquin und auch noch Martin Luther fundamentalen Fragen des christlichen Glaubens auf den Grund gegangen. Auf Latein haben Dichter wie Ovid oder Horaz der Liebe und all ihren Facetten Ausdruck verliehen. Auf Latein sind Politiker wie Cicero oder Thomas Morus der Frage nach dem idealen Staat nachgegangen. Und bei all dem gilt der Satz des Humanismus: Ad fontes! (Zu den Quellen!) Wer die Gedanken dieser Männer zu all diesen wichtigen Themen verstehen will, sollte ihre Werke im Original lesen können, auf Latein! 6) Wer Latein an der Schule lernt, muss sich im Studium nicht mehr damit quälen. Denn Latein ist auch heute noch eine Voraussetzung in vielen Studiengängen an den Universitäten. Und auch in den Fächern, in denen formal kein Latinum mehr verlangt wird, spielen lateinische Fachausdrücke oft noch eine wichtige Rolle. Das Erlernen dieser Sprache an der Universität stellt in vielen Studiengängen eine Hürde dar, an der viele Studienanfänger entweder ganz scheitern oder für deren Überwindung sie zumindest lange brauchen. Um diese Hürde am Anfang des Studiums zu umgehen, ist es sinnvoll, bereits in der Schule Latein zu lernen und das Latinum zu erwerben. 7) Wer Latein lernt, kann auch noch Spaß dabei haben. Denn Lateinunterricht muss – anders als es sein zugegebenermaßen schlechter Ruf behauptet – gar nicht langweilig sein. Es macht einfach Spaß, sich mit dem Leben von Menschen vor gut 2000 Jahren zu beschäftigen. Was haben sie gedacht und getan? Was haben sie gegessen und getrunken? Wie haben sie geliebt? Wie haben sie sich auch einmal beleidigt? Über welche Witze konnten sie lachen? Wie haben sie ihre Freizeit verbracht? All das und noch viel mehr können wir in den lateinischen Texten entdecken. Und das macht dann einfach nur Spaß! Dies alles sind Gründe, warum es sich lohnen kann, an der Schule Latein zu lernen.

Lingua Latina mortua est – lingua Latina vivat!
(Latein ist tot, es lebe Latein!)

Quomodo lingua Latina in gymnasio regiae discitur? (Lateinunterricht am Schlossgymnasium)

Am Schlossgymnasium wird Latein als dritte Fremdsprache (wählbar im Rahmen der Profilwahl) unterrichtet. Der Lateinunterricht beginnt in Klasse 8. Er umfasst während 4 Wochenstunden. Pro Halbjahr werden 2 Klassenarbeiten geschrieben.

In den Klassen 8 und 9, der so genannten Lehrbuchphase, lernen die Schülerinnen und Schüler die grundlegenden Phänomene der lateinischen Grammatik kennen, jeweils auch im Vergleich mit der deutschen Grammatik. Zudem erwerben sie einen Basiswortschatz, der ihnen in der anschließenden Lektürephase die Arbeit an lateinischen Originaltexten erleichtert. Darüber hinaus bekommen die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Kultur und das Alltagsleben der Römer. In der Lehrbuchphase verwenden wir das Lehrwerk Lumina nova vom Verlag Vandenhoeck & Ruprecht.

In Klasse 10, der so genannten Lektürephase, beschäftigen die Schülerinnen und Schüler sich dann mit lateinischen Originaltexten. Anhand dieser Texte wiederholen sie die zuvor gelernte Grammatik, üben sich in der Übersetzung und bereiten sich so auf das schriftliche und mündliche Latinum im 2. Halbjahr vor. Darüber hinaus erarbeiten sie sich einen speziell auf die im Latinum zugrundegelegten Texte zugeschnittenen Wortschatz. Textgrundlage sind dabei die im Latinum vorgeschriebenen Reden Ciceros (aktuell: Orationes in Verrem, Orationes in Catilinam, Oratio pro Sexto Roscio Amerino). Außerdem kann in der Lektürephase ein Wörterbuch (Pons) benutzt werden.  

Im zweiten Halbjahr der Klasse 10 können die Schülerinnen und Schüler dann das Latinum als Ergänzungsprüfung zum Abitur ablegen und so eine Voraussetzung für eine Reihe von Studiengängen erwerben.

Im Anschluss an das Latinum bekommen die Schülerinnen und Schüler dann anhand ausgewählter Texte aus Prosa und Dichtung einen grundlegenden Einblick in die vielfältige lateinische Literatur.

In Kooperation mit dem Ludwig-Uhland-Gymnasium in Kirchheim kann bei ausreichendem Interesse von Seiten der Schülerschaft an beiden Schulen Latein auch in der Kursstufe belegt werden.

Tagesausflüge nach Aalen und Hechingen

Im Juni / Juli 2022 konnten wir bei zwei Tagesauflügen Eindrücke vom Leben der Römer gewinnen. So konnten die Schülerinnen und Schüler religiöse und weltliche Gebäude besichtigen, aber auch selbst erleben, wie Schreiben auf Papyrus funktioniert oder wie sich römische Toga oder Rüstung am eigenen Leib anfühlen.

Mehrtägige Exkursion nach Südfrankreich

Vom Juli 2019 fand erstmals am Schlossgymnasium eine mehrtägige Lateinexkursion nach Südfrankreich statt. Nach einer pandemiebedingten Zwangspause freuen wir uns, dass es uns nun erneut möglich ist, diese Exkursion anzubieten.

Die Latein-Schülerinnen und -Schüler konnten römische Monumente wie zum Beispiel Amphitheater, Theater, Thermen, einen Triumphbogen, einen Tempel und das Aquädukt Pont du Gard mit eigenen Augen sehen und erkunden. Anhand von Quizfragen, Audioguides und Führungen lernten sie viel Neues über die Errungenschaften der Römer, wobei aber auch die Freizeit in den französischen Städten Arles, Nîmes und Orange nicht zu kurz kam.

Impressionen der Lateinexkursionen